Das Bodensee Racing Team freut sich über eine „extrem erfolgreiche Saison“ und gute Platzierungen bei Wettbewerben auf internationalen Rennstrecken. Künftig werden Elemente autonomen Fahrens eine Rolle spielen.
Seit 17 Jahren entwickeln und bauen Studierende der HTWG jährlich einen Rennwagen für die Teilnahme an der Formula Student. Im vergangenen Jahr erlebte das Team eine Premiere: Es hatte sich vom Verbrennungsmotor verabschiedet und schickte zum ersten Mal einen Rennwagen mit Elektroantrieb ins Rennen. Trotz großer Einschränkungen durch die Pandemie hatte das Team einen fahrtüchtigen Iltis gebaut, was schon als erster Erfolg des Wechsels gilt. Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen hatten die gemeinsame Arbeit in der Werkstatt lange stark beeinträchtigt, zudem konnte sich das Team noch nicht auf langjährige Erfahrungen stützen.
Lieferschwierigkeiten stellten Team vor Herausforderungen
Ganz anders verlief die diesjährige Saison: Das BRT konnte zwar zunächst noch mit Einschränkungen, insgesamt aber doch unter weit besseren Bedingungen zusammenarbeiten. Unter großem Einsatz konnte das Potenzial des ersten IltisE analysiert und das Fahrzeug insgesamt optimiert werden. Beim Bau des Fahrzeugs waren die Studierenden allerdings vor neue Herausforderungen gestellt: Lieferschwierigkeiten. Aber auch die Zitterpartie, ob dringend benötigte Teile rechtzeitig ankommen würden, meisterte das Team. Pünktlich zum ersten Rennevent im österreichischen Spielberg war der Iltis22E startklar. Dass zum Beispiel der Inverter noch rechtzeitig eingebaut werden konnte, obwohl er erst zwei Wochen vor der ersten Wettbewerbsteilnahme geliefert worden war, spiegelt die starke Leistung des Teams wider.
Anforderungen der Formula Student
Weltweit messen sich bei der Formula Student mehr als 1.200 Teams aus 64 Ländern. Ihre Fahrzeuge müssen sich in statischen (z.B. Businessplan) und dynamischen Disziplinen bewähren. Dabei kommt es weniger auf die Geschwindigkeit – die Höchstgeschwindigkeit des Iltis22E liegt bei zirka 120 km/h – an als auf das Handling. Auch umfangreichen Sicherheitschecks muss das Fahrzeug standhalten. Dabei werden unter anderem die Dichtigkeit bei Regen, Akkusicherheit, Knautschzone und auch die Fahrerkleidung auf den Prüfstand gestellt.
Der Iltis22E bestand alle Prüfungen, auch wenn das Team gelegentlich nachbessern musste. Allerdings musste beim Event in Spielberg in Österreich das Abschlussrennen (auch Endurance genannt) wegen eines Getriebeproblems vorzeitig abgebrochen werden, beim Wettbewerb in Budapest konnte das Team wegen zeitlicher Verzögerungen nicht alle Abnahmen vor dem Endurance absolvieren. „Beim Endurance werden die Rennwagen sehr stark beansprucht. Ziel ist es, den 22 Kilometer Rundkurs mit dem selbst entwickelten Prototypen auf Zeit bis zum Ende durchzufahren“, erläutert William Bär. Umso größer war die Freude, dass der Iltis22E auf dem Hockenheimring auch das Abschlussrennen mit Bravour meisterte, da HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein persönlich zum Event angereist war. „Die Anerkennung unserer Arbeit durch ihren Besuch hat uns riesig gefreut“, erinnert sich William Bär.
HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein (vierte von rechts) und Prof. Dr. Alexander Basler (ganz rechts), Fakultät Maschinenbau, besuchten das BRT beim Rennevent auf dem Hockenheimring.
Von dem Erfolg gestärkt machte sich der Tross auf den Weg zum letzten Rennen in Barcelona. 20 bis 30 Studierende aus dem insgesamt 70-köpfigen Team waren jeweils bei Events dabei. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn alle mitfiebern“, erzählt William Bär. Auch Maschinenbau-Professor Dr. Todd Deißer begleitete das Team. Als Faculty Advisor trägt er seitens der HTWG die Verantwortung für das Team. Während des Wettkampfs darf er den Regularien entsprechend jedoch nicht eingreifen.
BRTler wenden das im Studium erworbene Wissen unmittelbar an
Beim Bau des Rennwagens wenden die Teammitglieder die im Studium erlernten Kenntnisse praktisch an. Neben dem technischen Wissen von Maschinenbau- oder Elektrotechnik und Informationstechnik-Studierenden sind aber auch die Kenntnisse von Studierenden der Betriebswirtschaftslehre oder aus dem Kommunikationsdesign und vieler weiterer Fachrichtungen entscheidend für den Teamerfolg.
Schon jetzt arbeiten die Studierenden am Iltis23E. Klar ist, dass er von Heck- auf Allradantrieb umgestellt werden wird. Viele Bestellungen sind schon aufgegeben, um Lieferverzögerungen vorzubeugen. Mit der Ergänzung des Iltis23E um weitere Innovationen sagt Bär zuversichtlich: „Wir sind guter Dinge, dass wir noch erfolgreicher als in dieser Saison sein werden.“
Weitere Neuerungen werden Elemente des autonomen Fahrens sein, die das Team bis zur Saison 2024 integrieren möchte. „Die ganze Formula Student befindet sich im Umbau“, erläutert Bär. Schon jetzt fließen „driverless“-Elemente in die Bewertungen ein.
Studierende, die an einer Mitarbeit interessiert sind, können sich per Mail an das Bodensee Racing Team wenden. Auch Studierende der Universität Konstanz können dem Team beitreten.
Enorme Lernkurven in Entwicklung
Das Bodensee Racing Team freut sich über eine „extrem erfolgreiche Saison“ und gute Platzierungen bei Wettbewerben auf internationalen Rennstrecken. Künftig werden Elemente autonomen Fahrens eine Rolle spielen.
Seit 17 Jahren entwickeln und bauen Studierende der HTWG jährlich einen Rennwagen für die Teilnahme an der Formula Student. Im vergangenen Jahr erlebte das Team eine Premiere: Es hatte sich vom Verbrennungsmotor verabschiedet und schickte zum ersten Mal einen Rennwagen mit Elektroantrieb ins Rennen. Trotz großer Einschränkungen durch die Pandemie hatte das Team einen fahrtüchtigen Iltis gebaut, was schon als erster Erfolg des Wechsels gilt. Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen hatten die gemeinsame Arbeit in der Werkstatt lange stark beeinträchtigt, zudem konnte sich das Team noch nicht auf langjährige Erfahrungen stützen.
Lieferschwierigkeiten stellten Team vor Herausforderungen
Ganz anders verlief die diesjährige Saison: Das BRT konnte zwar zunächst noch mit Einschränkungen, insgesamt aber doch unter weit besseren Bedingungen zusammenarbeiten. Unter großem Einsatz konnte das Potenzial des ersten IltisE analysiert und das Fahrzeug insgesamt optimiert werden. Beim Bau des Fahrzeugs waren die Studierenden allerdings vor neue Herausforderungen gestellt: Lieferschwierigkeiten. Aber auch die Zitterpartie, ob dringend benötigte Teile rechtzeitig ankommen würden, meisterte das Team. Pünktlich zum ersten Rennevent im österreichischen Spielberg war der Iltis22E startklar. Dass zum Beispiel der Inverter noch rechtzeitig eingebaut werden konnte, obwohl er erst zwei Wochen vor der ersten Wettbewerbsteilnahme geliefert worden war, spiegelt die starke Leistung des Teams wider.
Anforderungen der Formula Student
Weltweit messen sich bei der Formula Student mehr als 1.200 Teams aus 64 Ländern. Ihre Fahrzeuge müssen sich in statischen (z.B. Businessplan) und dynamischen Disziplinen bewähren. Dabei kommt es weniger auf die Geschwindigkeit – die Höchstgeschwindigkeit des Iltis22E liegt bei zirka 120 km/h – an als auf das Handling. Auch umfangreichen Sicherheitschecks muss das Fahrzeug standhalten. Dabei werden unter anderem die Dichtigkeit bei Regen, Akkusicherheit, Knautschzone und auch die Fahrerkleidung auf den Prüfstand gestellt.
Der Iltis22E bestand alle Prüfungen, auch wenn das Team gelegentlich nachbessern musste. Allerdings musste beim Event in Spielberg in Österreich das Abschlussrennen (auch Endurance genannt) wegen eines Getriebeproblems vorzeitig abgebrochen werden, beim Wettbewerb in Budapest konnte das Team wegen zeitlicher Verzögerungen nicht alle Abnahmen vor dem Endurance absolvieren. „Beim Endurance werden die Rennwagen sehr stark beansprucht. Ziel ist es, den 22 Kilometer Rundkurs mit dem selbst entwickelten Prototypen auf Zeit bis zum Ende durchzufahren“, erläutert William Bär. Umso größer war die Freude, dass der Iltis22E auf dem Hockenheimring auch das Abschlussrennen mit Bravour meisterte, da HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein persönlich zum Event angereist war. „Die Anerkennung unserer Arbeit durch ihren Besuch hat uns riesig gefreut“, erinnert sich William Bär.
HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein (vierte von rechts) und Prof. Dr. Alexander Basler (ganz rechts), Fakultät Maschinenbau, besuchten das BRT beim Rennevent auf dem Hockenheimring.
Von dem Erfolg gestärkt machte sich der Tross auf den Weg zum letzten Rennen in Barcelona. 20 bis 30 Studierende aus dem insgesamt 70-köpfigen Team waren jeweils bei Events dabei. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn alle mitfiebern“, erzählt William Bär. Auch Maschinenbau-Professor Dr. Todd Deißer begleitete das Team. Als Faculty Advisor trägt er seitens der HTWG die Verantwortung für das Team. Während des Wettkampfs darf er den Regularien entsprechend jedoch nicht eingreifen.
BRTler wenden das im Studium erworbene Wissen unmittelbar an
Beim Bau des Rennwagens wenden die Teammitglieder die im Studium erlernten Kenntnisse praktisch an. Neben dem technischen Wissen von Maschinenbau- oder Elektrotechnik und Informationstechnik-Studierenden sind aber auch die Kenntnisse von Studierenden der Betriebswirtschaftslehre oder aus dem Kommunikationsdesign und vieler weiterer Fachrichtungen entscheidend für den Teamerfolg.
Schon jetzt arbeiten die Studierenden am Iltis23E. Klar ist, dass er von Heck- auf Allradantrieb umgestellt werden wird. Viele Bestellungen sind schon aufgegeben, um Lieferverzögerungen vorzubeugen. Mit der Ergänzung des Iltis23E um weitere Innovationen sagt Bär zuversichtlich: „Wir sind guter Dinge, dass wir noch erfolgreicher als in dieser Saison sein werden.“
Weitere Neuerungen werden Elemente des autonomen Fahrens sein, die das Team bis zur Saison 2024 integrieren möchte. „Die ganze Formula Student befindet sich im Umbau“, erläutert Bär. Schon jetzt fließen „driverless“-Elemente in die Bewertungen ein.
Studierende, die an einer Mitarbeit interessiert sind, können sich per Mail an das Bodensee Racing Team wenden. Auch Studierende der Universität Konstanz können dem Team beitreten.